Franz Sager ist gestorben

FRANZ SAGER
7. 11. 1939 – 5. 1. 2009

Vielfacher österreichischer Landesmeister und Vizeweltmeister 1969 im Maschinenschreiben.

Vertreter Österreichs bei Intersteno.

Einer von drei Autoren der deutschen Version des ZAV-Unterrichtes.

Vor allem aber ein immer freundlicher und hilfsbereiter Mensch mit besonders gutem Herz.

Manche Menschen verlassen diese Welt nach einhundert Lebensjahren – doch oft ohne deutliche Spuren, Ideen und Ideenanstöße zu hinterlassen.

Mein bester Freund Franz Sager genoss diese Welt nicht ganze siebzig Jahre. Viel zu wenig, doch viele und unvergessliche Spuren hinterlassend. Der Satz „wir werden ihn nicht vergessen“ trägt einen besonders tiefen Inhalt, er ist keine höfliche Formalität.

In jedem von seinen Lebensabschnitten gibt es ein Phänomen, das uns alle verbindet: die Liebe zum Text als dem Ideenträger, zu Buchstaben, Zeichen, Tastaturen.

Ich durfte in vielen Lebensetappen von Franz dabei sein oder ihm folgen, gemeinsam haben wir vieles erlebt und gelernt. Die Bedienung von verschiedenen Geräten (Schreibmaschinen, Fernschreiber, Stanzer, Schreibautomaten mit Magnetkarten oder Lochstreifen, Composer, Satzmaschinen, PC) sowie den praktischen Umgang mit dieser Technik: als Lehrer von IBM und in verschiedenen Schulen, Angestellter bei der Austria Presse Agentur, Mitarbeiter beim Untertiteln im Fernsehen. Die letzten fast zwanzig Jahre zu dritt mit Helena Matouskova in der Internetschule ZAV.

Der junge Franz hat sich in Gewerkschaften für Fairness zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer konsequent engagiert und über Erfolge erzählen können, die nicht nur durch Verträge oder juristische Schritte erreicht wurden, sondern vor allem seiner besonders gefühlsvollen Einstellung zu danken waren.

Seine sportliche Karriere (Vizeweltmeister 1969, mehrfacher Landesmeister Österreich) lief parallel mit Beschäftigungen, die ihm eine sichere Karriere garantierten, aber nicht seinen Traum erfüllten. So verließ Franz sogar den „blauen Riesen“ – IBM – und leitete viele Jahre als besonders tüchtiger Chef sein eigenes Schreibbüro.

Dies wurde gegründet im eigenen Haus, gemeinsam mit der Gattin Emmi und drei Kindern am Schafberg in Wien.

Nicht nur als einen Sportler, sondern später auch als Trainer und Lehrer durfte ich Franz lange 47 Jahre lang begleiten. In den Siebzigerjahre war ich Trainer in Österreich und Franz einer der besten und beliebtesten Wettschreiber, vor der WM Prag 2007 hat er die tschechische Mannschaft mit trainiert – mit seinem typischen Wiener Charme und einigen tschechischen Worten.

Franz hat sich über 50 Jahre im Österreichischen Stenografenverband Österreich engagiert, an vielen nationalen und internationalen Wettbewerben und auch selbst Wettbewerbe mitorganisiert. Nach Marlis Kulb wurde er Landesvertreter von Österreich bei Intersteno.

Diese traurigen Zeilen schreibe ich besonders mühsam in Prag an dem Tag, an dem wir zu dritt mit Helena in Hodonin gemeinsame Pläne Richtung WM Peking und ZAV-Schule schmieden wollten.

Es bleiben die Erinnerungen an meinen besten Freund, der durch die Kombination menschlicher Qualitäten und Arbeitskompetenzen ein virtuelles Riesendenkmal in unseren Gedanken aufgebaut hat, und ich danke der Familie Sager und schließe mich dem von ihr ihr gewählten tröstlichen Motto für die Traueranzeige an:
„… die leuchtenden Tage sind vorüber, wir sollen nicht weinen, sondern lächeln, dass sie gewesen.“

Lieber Franzi, wir werden uns um Dein Riesendenkmal kümmern.

Zaujal tě článek? Sdílej.

Související články